Johanna Sieper / Ilse Orth / Waldemar Schuch (Hgg.)

Neue Wege Integrativer Therapie

Klinische Wissenschaft, Humantherapie, Kulturarbeit – Polyloge

Festschrift Hilarion G. Petzold – 25 Jahre EAG

2007, ISBN 978-3-89528-596-7,
787 Seiten, mit zahlr. Abb., geb. EUR 48,-

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Leseprobe: PDF-Datei, 1 MB

Die moderne Psychotherapie bewegt sich weg von den traditionellen Therapieschulen und orientiert sich zunehmend an den neuen Ergebnissen der Psychotherapieforschung und den Erkenntnissen der Bio- und Neurowissenschaften. Sie integriert die guten Elemente der klassischen Ansätze, revidiert problematische Konzepte, entwickelt aber auch ganz neue Wege der Behandlung. Sie bezieht neurobiologische Erkenntnisse, körperorientierte Methoden, philosophische Lebensweisheit und soziotherapeutische Hilfeleistungen in die Behandlung ein. „Integrative Therapie“ als biopsychosoziale „Humantherapie“ gehört zu den Pionierverfahren im „neuen Integrationsparadigma“ und wurde vor vierzig Jahren von Hilarion G. Petzold, eine der „Leitfiguren moderner Psychotherapie“ („Die Zeit“) entwickelt. Seit 25 Jahren wird sie an der „Europäischen Akademie für psychosoziale Gesundheit“ gelehrt, einem der bedeutendsten Zentren für kreative Therapieverfahren in Europa. Im vorliegenden Band zum 25-jährigen Jubiläum dieser Einrichtung und zur Emeritierung von Prof. Petzold schreiben führende WissenschaftlerInnen mit integrativen Positionen und AutorInnen aus der integrativen Bewegung zu relevanten Themen moderner Psychotherapie, Integrativer Therapie, psychosozialer Hilfeleistung und Weiterbildung: über das Integrationskonzept, zu Neurobiologie und Psychotherapie, über Hirnforschung und Kreativität, Säuglingsforschung und frühe Eltern-Kind-Beziehungen, zu Lebenssinn und philosophischer Therapeutik – eine Fundgrube für neue Impulse, Anregungen für neue Wege.


MitarbeiterInnen: Gernot Böhme, Silke Birgitta Gahleitner, Günther Holzapfel, Gerald Hüther, Markus Jüster, Ilse Orth, Mechthild Papoušek, Hilarion G. Petzold, Paul Ricœur, Irmtraud und Alfons Schnitzler, Rolf Schwendter, Waldemar Schuch u.a
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Zielgruppe: PsychotherapeutInnen, Psychologen, Pädagogen, Ärzte, Angehörige helfender und sozialer Berufe, alle die an Psychotherapie, Lebenssinn, Gesundheit und Wissen über den Menschen interessiert sind
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Die HerausgeberInnen:

Ilse Orth, Dipl.-Sup., MSc. in Integrativer Therapie, Erkrath, Europäische Akademie für Psychosoziale Gesundheit, Fachbereichsleiterin für Psychotherapie und Kreativitätstherapien an der EAG, Lehrtherapeutin für Integrative Therapie, zahlreiche wissenschaftliche und klinische Veröffentlichungen.

Johanna Sieper, Prof. Dr. phil., Europäische Akademie für Psychosoziale Gesundheit, Ausbildungsleiterin an der EAG, Lehrtherapeutin für Integrative Therapie, zahlreiche wissenschaftliche und klinische Veröffentlichungen.

Waldemar Schuch, MA, Prof. Dr., Dortmund, Donau-Universität Krems, Department für psychosoziale Medizin, Leiter des Master of Science Studienganges für „ Integrative Therapie“, Lehrtherapeut der EAG für Integrative Therapie, zahlreiche wissenschaftliche und klinische Veröffentlichungen.


Inhalt:

  • Vorwort
  • Johanna Sieper: Einführung

  • I. Der Integrative Ansatz klinischer Wissenschaft und Praxis – Vielfalt, Mehrperspektivität, Transversalität
  • Einführung: Zum Werk von Hilarion G. Petzold
  • Hans Waldemar Schuch: Was bleibt: Leib, Intersubjektivität, Hominität – Hilarion Petzold zugeeignet
  • Einführung: Das Modell „transversaler Integration“ in der Integrativen Therapie
  • Johanna Sieper: „Transversale Integration“: ein Kernkonzept der Integrativen Therapie – Einladung zu ko-respondierendem Diskurs
  • Einführung: Positionen Integrativer Therapie
  • „Positionen“ im „Polylog“ – Persönliche Standpunkte zu Fragen der Entwicklung im Felde der Psychotherapie und zum Integrativen Ansatz der Humantherapie. Ein annotiertes Interview mit Hilarion G. Petzold von Theodor Itten

  • II. Die philosophisch-kulturwissenschaftliche Perspektive
  • Einführung: Philosophische Therapeutik
  • Mathias Jung: Das Leben als Meisterstück – Unterwegs auf dem Weg zu einer philosophischen Therapeutik
  • Einführung: Sinnerfahrung
  • Gernot Böhme: Die Frage Wozu? – eine Kinderfrage? Über den Sinn des Lebens – Perspektiven für die Psychotherapie
  • Einführung: Therapie als wertegeleitetes Tun
  • Paul Ricœur †: Der Unterschied zwischen dem Normalen und dem Pathologischen als Quelle des Respekts
  • Einführung: Philosophie und Therapie: vernetzendes Denken
  • Hilarion G. Petzold: „Vernetzendes Denken“. Die Bedeutung der Philosophie des Differenz- und Integrationsdenkens für die Integrative Therapie und ihre transversale Hermeneutik
  • Einführung: Therapie als „Praxis von Ethik“
  • Gabriele Lachner: Ethik und Werte in der Integrativen Therapie
  • Einführung: „Säkulare Mystik“ für eine Ökologie des Lebendigen und Humanen
  • Bernhard Neuenschwander: Säkulare Mystik

  • III. Die politisch-sozialwissenschaftliche Perspektive
  • Einführung: Therapie, Politik, Praxis
  • Rolf Schwendter: Therapie und Politik
  • Einführung: Genderperspektiven
  • Silke Birgitta Gahleitner / Elena Ossola: Genderaspekte in der Integrativen Therapie: Auf dem Weg zu einer geschlechtssensiblen Therapie und Beratung
  • Einführung: Agogische Bildungsarbeit, pädagogische Perspektiven
  • Günther Holzapfel: Integrative Pädagogik im Kontext von Diskursen zur Humanistischen Pädagogik. Chancen, Grenzen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten
  • Einführung: Soziotherapie als engagierte Praxis
  • Markus Jüster: Integrative Soziotherapie

  • IV. Die naturwissenschaftliche Perspektive
  • Einführung: Neurowissenschaften und Therapie
  • Gerald Hüther: Perspektiven für die Umsetzung neurobiologischer Erkenntnisse in der Psychotherapie
  • Einführung: Neurowissenschaften und Kreativität
  • Irmtraud Schnitzler / Alfons Schnitzler: Das Gehirn und seine Bedeutung für eine kreative Lebensgestaltung
  • Einführung: Klinische Entwicklungspsychologie in der Lebensspanne
  • Mechthild Papoušek: „Augenblicke“ der Begegnung in den frühen Eltern-Kind-Beziehungen – Entwicklung, Störungen und frühe Hilfen

  • V. Zum Werk des Begründers der Integrativen Therapie
  • Einführung: „Biopsychosoziale“ Arbeit, Humantherapie, Kulturarbeit an der „Europäischen Akademie“
  • Hilarion G. Petzold: „Polyloge“ in Europa – auf dem Wege zu einer „transversalen europäischen Kultur“. Die „Europäische Akademie für psychosoziale Gesundheit und Kreativitätsförderung“ (EAG) – als eine „europäische Idee“ und als ein Ort der Gespräche und der Konvivialität zwischen Europäern
  • Johanna Sieper,: Hilarion G. Petzold – ein biographisches Porträt
  • Einführung: „Randgänge der Psychotherapie – polyzentrisch vernetzt“
  • Gesamtbibliographie Hilarion Gottfried Petzold 1958-2007

  • Zu den Abbildungen



Aus der Kritik:

[...] Rechtzeitig zum 25-Jahr-Jubiläum der Europäischen Akademie für psychosoziale Gesundheit und Kreativitätsforschung (EAG) bringt Edition Sirius dieses 787 Seiten starke Buch mit Beiträgen namhafter Integrativtherapeutischer ReferenztheoretikerInnen heraus. Das Werk gliedert sich in fünf Abschnitte und versucht, die Fülle der Konzepte dieser multimodalen Therapiemethode aufzuzeigen. [...] Die jeweiligen Einführungen in jedes Kapitel bereichern das Buch. Und wenn ich mir nun noch einen persönlichen Blick auf das Werk erlauben darf, so möchte ich sagen: Es war für mich nochmals eine Reise durch das Absolvieren des Integrativen Supervisionsstudiums. [...] Vielleicht hat mich das Befassen mit all diesen profund durchdachten Konzepten ein klein wenig souveräner, gerechter und professioneller gemacht. Ich hoffe es und wünsche es den LeserInnen dieses Werks.
Erica Brühlmann-Jecklin in „Gestalt & Integration“ (Juni 2008)

[...] Die renommierten Beitragenden haben mit ihren Texten grundlegende Wissensstände zur Verfügung gestellt, die für den gesamten Bereich der Psychotherapie von Nutzen sind. Es wird damit auch dem Anliegen von Hilarion G. Petzold entsprochen, der nicht „noch eine neue Therapieschule“ zu begründen beabsichtigte, sondern seine „Integrative Therapie als Form einer interdisziplinär ausgerichteten „Humantherapie“ sieht [...] Das ist mit diesem Band vollauf gelungen.
Lotti Müller in „psycho-logik. Das Jahrbuch für Psychotherapie, Philosophie und Kultur“ (Mai 2009)

Wer integrativ denkt, forscht und handelt, sollte dieses Buch lesen: Neue Wege der Integrativen Therapie. Es ist eher eine kleine Bibliothek, die Fachbücher aus verschiedenen Disziplinen beinhaltet. Alle geschrieben von Leuten, die Lust an der Vernetzung ihres Wissens haben und um der Qualität ihrer Wissenschschaft willen, gar nicht anders können, als ein großes Wissensnetz knüpfen. [...]
Ludwig Möller in „Wege zum Menschen“ (September/Oktober 2009)