Hilarion G. Petzold / Ilse Orth (Hgg.)

Sinn, Sinnerfahrung, Lebenssinn
in Psychologie und Psychotherapie


2005, ISBN 3-89528-501-3,
2 Bde., zus. 793 Seiten, kart. EUR 68,-

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E-Book: EUR 48,- bei Paper'C

Leseprobe: PDF-Datei, 1,9 MB

In einer Welt, die sich rapide wandelt, in der sich Werte verändern, Orientierungen unsicher werden und Neurorientierungen unumgänglich sind, kommen Sinnfragen auf und gewinnen eine höchst aktuelle Bedeutung. In der gegenwärtigen Situation der Moderne ist SINN ein zentrales Thema geworden, das in diesem Werk in einer umfassenden, interdisziplinären Perspektive aufgegriffen wird: Philosophie, Psychologie, Medizin, Psychiatrie kommen zu Wort. Zum ersten mal werden Positionen zum Sinnthema aus der Sicht der großen Richtungen der Psychotherapie verbunden mit den Sichtweisen wichtiger psychologischer Disziplinen: Entwicklungs-, Gesundheits-, klinische und Sozialpsychologie in breiter Weise dargestellt. Was heißt SINN, was „macht Sinn“, wie kann SINN erfahren, gewonnen, für die Gestaltung des Lebens, zum Meistern von Lebensproblemen genutzt werden? Wodurch läßt sich Lebensinn finden?
In diesen beiden Bänden wird ein breites Spektrum an Fragen zu den Themen „Sinn,Sinnerleben,Sinn des Lebens“ mit einer Fülle von Materialien aus Theorie, Praxis und Forschung behandelt. Klinische, philosophische und alltagspraktische Perspektiven für die psychologische Beratung, die Psychotherapie, für eine schöpferische und meditative Lebenspraxis werden entfaltet. Die Beiträge renommierter Autoren, die für dieses Werk gewonnen werden konnten, bieten mit ihren vielfältigen Ideen, Konzepten, Beispielen den Lesern und Leserinnen ein ausgezeichnetes Rüstzeug, um in ihrer Praxis mit dem Sinnthema fundiert und kreativ umgehen zu können. Für Psychotherapeuten, Berater, Psychologen, Mediziner, Seelsorger, Angehörige psychosozialer, pädagogischer und pflegerischer Berufe, die durch ihre Klienten und Patientinnen mit Sinnfagen konfrontiert sind, aber auch für Menschen, die ganz allgemein an Sinnfagen aus persönlichen und beruflichen Gründen interessiert sind, ist dieses Werk eine Fundgrube.

„SINN und der Umgang mit Sinnfragen war bislang in weiten Bereichen der Psychotherapie ein vernachlässigtes Thema. Das muß anders werden! Denn das Sinnthema bestimmt Gesundheit, Krankheit, Lebensglück, bestimmt unser Leben und Zusammenleben bis in unsere Leiblichkeit.“
Univ.-Prof. Dr. mult. Hilarion G. Petzold, Amsterdam

„Dieses Buch schließt eine Lücke in der psychologischen und psychotherapeutischen Literatur. Klar und reich an Material wird hier eines der wichtigsten Themen für das menschliche Leben und den Umgang mit Menschen angegangen: SINN, Sinnerfahrung, Lebenssinn.“
Prof. Dr. phil. Johanna Sieper, Düsseldorf


Inhalt:

  • Band I: Sinn und Sinnerfahrung – interdisziplinäre Perpektiven

  • Vorwort
  • Hilarion G. Petzold/Ilse Orth, Düsseldorf: Einführung: Sinn, Sinnerfahrung, Sinnstiftung als Themen der Psychotherapie heute – kritische Reflexionen
  • Rolf Kühn, Wien: Phänomenologische Sinnfrage und „Klinischer Blick“ – eine philosophische Perspektive
  • Ilse Orth, Erkrath: Integration und Sinnfindung als persönliche Lebensaufgabe – Perspektiven klinischer Philosophie
  • Hans Haessig, Locarno: Vom Sein des Sinnes
  • Edgar Schmitz, München: Sinnkrisen, Belastung, Lebenssinn – psychologische Perspektiven, Konzepte und Forschung
  • Freya Dittmann-Kohli/Gerben Westerhof, Nijmegen: Persönliche Sinngebung über die Lebensspanne
  • Walter Andritzky, Düsseldorf: Sinnerfahrung, religiöse Glaubensmuster und Verhaltensweisen. Ihre Relevanz für Psychotherapie und Gesundheitsverhalten – gesundheitspsychologische Perspektiven
  • Alfred Drees, Krefeld: Sinnfindung in der Sozialpsychiatrie
  • Hilarion G. Petzold, Düsseldorf, Amsterdam: Sinnfindung über die Lebensspanne: collagierte Gedanken über Sinn, Sinnlosigkeit, Abersinn – integrative und differentielle Perspektiven zu transversalem, polylogischem Sinn


  • Band II: Sinn, Sinnfindung, Sinnerfahrung – Perspektiven der Psychotherapeutischen Schulen

  • Rudolph F. Wagner, Ludwigsburg: Sinn und Sinnfindung aus einer schulenübergreifenden Sicht
  • Alfried Längle, Wien: Das Sinnkonzept V. Frankls – ein Beitrag für die gesamte Psychotherapie
  • Mario Schlegel, Zürich: Der Sinn und seine Bedeutung in der Analytischen Psychologie von C.G. Jung
  • Lucien Nicolay, Bertrange: Der Sinn des Lebens „sub specie aeternitatis“ – Perspektiven der Individualpsychologie
  • Herbert Will, München: Über die Fähigkeit, Sinn zu schaffen und Sinn zu erleben. Eine psychoanalytische Skizze
  • Hilarion G. Petzold, Düsseldorf, Amsterdam: Sinnprobleme in einer vielsprachigen Psychotherapie – reflektiert am Beispiel der Gestalttherapie
  • Michael Mehrgardt, Lübeck: SINNe – eine Collage von SINN, Feld, Gestalt und zwei Erzählungen – eine gestalttherapeutische Perspektive
  • Andreas Manteufel, Bonn: Sinn und Sinnerleben – Perspektiven der Systemischen Therapie
  • Werner Huth, München: Sinnfindung und meditative Praxis in der Psychotherapie
  • Hilarion G. Petzold, Düsseldorf, Amsterdam/Ilse Orth, Erkrath: „Unterwegs zum Selbst“ und zur „Weltbürgergesellschaft“ – „Wegcharakter“ und „Sinndimension“ des menschlichen Lebens aus Integrativer Perspektive. Hommage an Kant
  • Mitarbeiterverzeichnis



Aus der Kritik:

[...] Hilarion Petzold hat (hier zusammen mit Ilse Orth) [...] wieder einen Reader zusammengestellt, der ein wichtiges aktuelles Thema aufgreift, das in der Psychotherapie wie der Psychologie bisher nur wenig Beachtung gefunden hat. Dazu haben sie 15 weitere Autor/innen gewonnen, nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, der Schweiz, Italien, den Niederlanden und aus Luxemburg. [...] Generell sind diese Reflexionen auch für Berater interessant, denn zum einen verwenden sie häufig Verfahren mit ihren jeweiligen weltanschaulichen Implikationen, die auch im Format Psychotherapie gebräuchlich sind. Zum anderen können nicht nur in der Psychotherapie persönliche Sinnkrisen auftauchen. Auch in Coaching und Supervision kann gerade die Erfahrung der Sinnlosigkeit der eigenen Arbeit Thema werden. [...] Seinen zentralen Text mit 110 Seiten hat [Petzold] überschrieben mit: „Sinnfindung über die Lebensspanne: collagierte Gedanken über Sinn, Sinnlosigkeit, Abersinn – integrative und differentielle Perspektiven zu transversalem, polylogischem Sinn“. [...] Das Ganze wirkt wie eine mitreißende Rhapsodie. [...] Und vor allem: Ihm gelingt es immer wieder, durch ungewöhnliche Wendungen und Verknüpfungen bisher unerhörte Klänge anzuschlagen, die sinnliche wie sinnhafte Resonanzen auslösen. [...] Wer sich [...] professionell mit Fragen einer sinnvollen und ethisch anspruchsvollen Lebens- und Arbeitsgestaltung beschäftigt und dabei die Aufgabe von Beratung zu bestimmen sucht, kommt an einer Lektüre [...] von Petzold [...] nicht vorbei.
Ferdinand Bauer in „Organisationsberatung – Supervision – Coaching“ (Heft 4/06)